Eigentlich wollte ich als Überschrift für diesen Blog „Sommerpause“ wählen, aber ich spüre noch nichts davon. Darum der Hinweis auf zwei Orte, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber in meinem Leben eine ganz wichtige Klammer bilden.
Peking
Die Silbermedaille im Slalom und Gold im Teambewerb bei den Olympischen Winterspielen 2022 haben mein Leben nachhaltig verändert. Beim größten Sportereignis der Welt gleich zweimal so erfolgreich zu sein, ist die Erfüllung aller sportlichen Kindheitsträume. Umso bedrückender war es für mich, wegen der Corona-Pandemie vom Land und den Menschen so gut wie gar nichts mitbekommen zu haben. Deshalb war die Freude groß, als mich eine Freundin für zwei Wochen nach China eingeladen hat, wo ich das alles nachholen konnte. Ihr habt es sicher auf Instagram gelesen, darum nur ganz kurz: Die unglaubliche Stadt Shanghai, die Chinesische Mauer, atemberaubende Berge und Flüsse, der Besuch des Formel I-Rennens, faszinierende Menschen: Ich bin wirklich glücklich, dass ich das erleben durfte! Und als in einer Bar plötzlich meine Olympia-Läufe von 2022 am Bildschirm liefen, verspürte ich eine nie gekannte Mischung aus Dankbarkeit und auch ein bisschen Stolz…
Saalbach
Die Verbindung zwischen Peking und Saalbach ist für mich natürlich sportlicher Natur. Während ich mich in China an das letzte erfolgreiche Großereignis erinnern durfte, wartet in 250 Tagen im Salzburger Schiparadies bereits das nächste: die Weltmeisterschaft 2025. Schon beim Weltcupfinale im vergangenen März war deutlich zu spüren, dass sich Organisatoren und Athlet:innen gleichermaßen auf diese Weltmeisterschaft im eigenen Land freuen. Kein Wunder, dass das Großereignis bereits seine Schatten voraus wirft und die Vorbereitungen längst begonnen haben. Die Rückkehr aus China war somit kein Ankommen im Frühsommer, sondern im Schnee…
Verspäteter Winter
So sehr wir oft im Winter den Schnee herbeisehnen, im Mai war alles perfekt. So hatten wir in Sölden insgesamt mehr als 10 perfekte Trainingstage, die mir wirklich gut getan haben. Einerseits ist es wichtig, das neue Material für die Saison 2024/25 zu testen und genau abzustimmen, andererseits sind solche Trainingseinheiten ohne unmittelbaren Erfolgsdruck enorm wichtig für das schifahrerische Gefühl. Auf höchstem Niveau kann man es sich einfach nicht leisten, monatelang nicht auf den Schiern zu stehen. Das würde auch in keiner anderen Sportart funktionieren. Auch wenn die letzte Slalomsaison durchaus zufriedenstellend war, habe ich für die neue Saison bereits große Ziele. Auch im Riesentorlauf, den ich sehr gerne fahre, will ich die Lücke zu den Allerbesten unbedingt schließen. Also gab es genug zu tun … und ob ihr es glaubt oder nicht: Ich kann auch nach 20 Rennsaisonen noch immer jeden Tag auf Schiern genießen.
Und was macht der Sommer?
Natürlich wird es jetzt neben den wichtigen Konditionseinheiten auch Zeit zur Entspannung geben. Davon erzähle ich euch dann später. Ich wünsche euch allen einen schönen und erholsamen Sommer – bis bald,
Eure Katharina