Ich bin dankbar für alle Erfahrungen, Erlebnisse und schönen Momente, die ich in Are bei meiner ersten Weltmeisterschaft erleben durfte.
Erst 2 Jahre war es her, im Jahr 2017, als ich hier die Rennen bei der Jugendweltmeisterschaft mit Silber im Giant Slalom und Silber im Team Event beenden konnte. Damals habe ich noch davon geträumt 2019 bei der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, und heute kann ich sogar mit einer Silbermedaille beim Team Event von der WM zurückkommen. So vieles hat sich in diesen 2 Jahren zum Positiven getan, ich bin älter geworden, ich bin von Jugendrennen zu Weltcuprennen gekommen, habe mich dort mit meiner Startnummer allmählich nach vorne gearbeitet und bin somit Step by Step besser geworden. Doch eines ist gleich geblieben: mein Spaß, meine Begeisterung zum Skirennsport und mein starker Wille auf höchstem Niveau Skirennen zu fahren.
Um ähnliche Trainingsmöglichkeiten wie bei den Rennen zu erhalten, habe ich bereits eine Woche zuvor meine Reise in den Norden angetreten. Das Vorbereitungstraining fand in Funäsdalen, etwa 5h Autofahrzeit von Are entfernt, statt. Hier konnte ich im Übrigen letztes Jahr meinen ersten Europacupsieg im Slalom erzielen. Bei Ankunft hatte es minus 20 Grad, und sehr gute Trainingsbedingungen bei kompaktem winterlichem Schnee. Von Tag zu Tag wurde es wärmer und bereits am ersten Tag in Are waren die Temperaturen nur knapp unter dem Gefrierpunkt. Nicht nur die Temperatur, sondern auch die Schneebedingungen hatten sich somit schlagartig geändert. Von winterlichem aggressivem Schnee wurde eine mit Wasser und Salz präparierte Piste, die dem Schnee im Frühjahr gleicht. Das zur Wettersituation nur am Rande…
Nach meiner Ankunft in Are waren die Speedrennen größtenteils vorbei und die Stimmung bei den Damen war natürlich etwas gedrückt, da eine Medaille bei den Speed-Mädls fehlte. Dies hat jedoch nichts an meiner Situation geändert und daran, dass ich mich mit jedem weiteren Tag bei dem die Rennen näher gerückt sind noch mehr gefreut habe und wirklich positiv aufgeregt war. Ich wollte meine beste Leistung im Skirennen zeigen – das zeigen was ich kann- und dafür war ich hier.
Bei meinem ersten Event gleich eröffnen zu können, und als erste beim Team Event an den Start zu gehen war für mich eine besondere Ehre. Es war wunderschön gemeinsam mit meinen Teamkollegen die Silbermedaille gewinnen zu können.
Am nächsten Tag war es sehr schwierig zu trainieren was die Wetterlage betroffen hat. Der Regen, der Wind und die schwierige Pistensituation hat das Trainieren nicht einfach gemacht, wobei es trotzdem möglich war – wenn auch zeitlich etwas verschoben. Somit waren dann auch die weiteren bereits fixierten Medientermine sehr knapp, und ich hatte 10 min. Zeit von der Skibekleidung bis zum Studiointerview zu switchen.
Am nächsten Tag stand der Riesenslalom am Programm – mit genauso viel Wind wie schon erahnt wurde. Ich habe mir gedacht: „Hoffentlich gehört dieser Wind nicht zu jedem Großereignis dazu“, da ich mich nur zu gut noch an den vorjährigen starken Sturm bei den olympischen Spielen in Pyeongchang erinnern konnte. Der Start war auf 14:15 gelegt und somit am Nachmittag, was bei den guten Flutlichtanlagen ein tolles Erlebnis war. Es war mein erstes Riesenslalomrennen bei einem Großereignis und ich konnte mit dem 12. Platz und somit als beste Österreicherin das Rennen beenden. Ich war sehr glücklich über Teilabschnitte des Rennens, speziell im unteren Teil im 2. Durchgang. Ich habe gemerkt, dass ich wirklich schnelle Schwünge fahren kann, aber auch, dass es wichtig ist, diese noch konstanter bei den Rennen umsetzen zu können.
Der nächste Tag war wieder ein Tag zur Vorbereitung am Trainingshang mit dem letzten Slalomtraining vor dem Rennen, bevor es am nächsten Tag mit dem Slalomrennen weiterging. Es war etwa 18 Uhr am Abend, als ich meine Startnummer für das morgige Rennen erfahren konnte. Wow- was für eine Neuigkeit, ich habe soeben erfahren, dass ich morgen mit der Startnummer 1 das Rennen eröffnen darf. Ich konnte es schon kaum erwarten, dass meine bisherigen Gedanken auch Realität werden, und ich im Starthaus stehe. Als es dann soweit war, war es mein Ziel meine beste Leistung im Ski fahren abzurufen, und es hat schlussendlich für Platz 4 gereicht. Natürlich ist dieser Platz bei einer Weltmeisterschaft nicht gerade der, den man sich wünschen würde, dennoch konnte ich mit meiner gezeigten Leistung glücklich sein. Es zeigt mir, dass die Richtung meines Weges stimmt – und es macht mir Spaß weiterhin Step by Step mich zu verbessern – und somit hoffentlich immer weiter nach vorne zu gelangen.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, für alle die mit mir diesen Weg hierher bis zur WM gegangen sind und auch weiterhin gehen. Für jegliche Form der Unterstützung, die ich erhalte. Im Besonderen bei meiner Mama, die mich während der Saison stets begleitet, meinem Papa, der im Hintergrund alles Mögliche für mich macht, meinen Trainern, meinem Servicemann und auch bei meinen Sponsoren.
Nun habe ich einiges geschrieben, und es ist an der Zeit mich für die kommenden Rennen dieser Saison, in Spindleruv Mlyn (Tschechien) sowie für den Saisonabschluss in Soldeu (Andorra) vorzubereiten.
Danke allen, die mir die Daumen drücken werden!
Eure Katharina