Manchmal ist es nicht einfach, alles gelassen hinzunehmen, was im Laufe eines Rennwinters passiert. Vor allem dann nicht, wenn du dich gut fühlst, auf Erfolgserlebnissen aufbauen willst, und dann … aber der Reihe nach.
Nach meinen erfreulichen Slalom-Platzierungen in Levi sind wir vom eiskalten europäischen Norden ins deutlich mildere Klima von Copper Mountain/Colorado übersiedelt. Die Trainingstage waren trotz der nicht berauschenden Schneelage sehr gut, und nach dem Transfer konnten wir uns in Killington/Vermont noch drei Tage lang auf die kälteren Bedingungen mit dem deutlich aggressiveren Schnee umstellen.
Mit dem Riesentorlauf-Ergebnis vom Samstag durfte ich dann wirklich glücklich sein. Im ersten Lauf wäre sicher mehr möglich gewesen, aber der zweite Lauf war dafür ganz nach meinem Geschmack. Laufbestzeit gemeinsam mit Lara Colturi einerseits, aber andererseits- und das gibt mir innerlich ein sehr gutes Gefühl – Abschnittte, wo ich das Rennfahren und die Attacke wirklich spüren konnte und somit auch Schwünge im Riesenslalom, die sich sehr gut angefühlt haben – das ist das Feeling, das sich leicht, spielerisch und ja ein bisschen wie fliegen anfühlt. Ganz nebenbei ist die Verbesserung um 13 Ränge auf Platz 11 wirklich ein erfreulicher Schritt nach vorne.
Vom Slalom am Sonntag habe ich mir nach den Auftritten in Levi viel erwartet. Aber dann hat mein Einsatz an diesem Tag viel schneller geendet als erhofft. Die Details sind im Skirennsport entscheidend – so hat es sich jedenfalls heute angefühlt, als ich, mit dem Schwerpunkt eine Nuance zu weit innen, am Schuh ausgerutscht bin – und, aus war´s. Dabei hatte ich gerade das Gefühl, vor dem Steilhang so richtig ins Fahren gekommen zu sein. Aber es hilft nichts: Es geht weiter, solche Fehler können natürlich passieren, sollten aber nicht. Jedenfalls kann ich daraus lernen, dies beim nächstes Mal besser zu machen.
Das Positive: Bei der langen Rutschfahrt über den Steilhang ist nichts passiert. Und das Wichtigste – es geht weiter … schon bald ins kanadische Schi-Ressort Mont Tremblant, knapp fünf Autostunden von hier. Auf etwa halber Strecke liegt die Metropole Montreal, die wir nur im Vorbeifahren passieren werden. Nächstes Wochenende stehen in Tremblant zwei Riesentorläufe auf dem Programm. Ich hoffe natürlich, dass ich das Gefühl meiner guten Riesenslalom-Schwünge vom Samstag mitnehmen kann und meine Fortschritte in dieser Disziplin zeigen kann.
Bis bald, eure Katharina